Bildcollage von M.B.
Text von Schüler*innen einer Realschule aus Freiburg bei der Übergabe der Roten Hände an Bundestagsabgeordnete 2018 vor dem Rathaus in Freiburg
Keine Zeit für den Handabdruck! Stattdessen schrieb der 7.Klässler Mustafa nach dem Vortrag des ehemaligen Kindersoldaten Innocent O. an einer Realschule in Freiburg 2018

Warum ist die „Aktion Rote Hand“ (ARH) ein erfolgversprechender Ansatz für Friedensbildung?

Kinder/Jugendliche verbinden durch die Aktion „weit entfernte Kinderrechtsverstöße mit unserer Wirklichkeit in Deutschland und kleinteilig bis hin zu ihrer ganz persönlichen Situation. Ziel ist das grundsätzliche Verstehen von globalen Zusammenhängen und den Wirkungen unserer Handlungen. Ein Umdenkprozess setzt bei den Jugendlichen ein, aus dem der Wille entsteht, sich für die benachteiligten Jugendlichen einzusetzen. Uns ist wichtig, dass dies in einem gesellschaftlichen und politischen Zusammenhang in Deutschland entsteht und nicht in einem Spendenprozess endet. Jugendliche sollen nicht lernen, für ein gutes Gewissen zu zahlen“(G. Haverkamp).

Dies gehört zum Prinzip der „Aktionsgestützten Bildungsarbeit“, an dem wir uns orientieren. Günter Havercamp hat dies mit der Aktion Weißes Friedensband seit 2003 in vielen Aktionsfeldern kontinuierlich entwickelt. Die Mitgliedschaft im Deutschen Bündnis Kindersoldaten verankert diese Art des Lernens bei weiteren 11 Bündnispartnern.

Grundannahme: Jugendliche lernen anders für eine Aktion, weil die damit verbundene Öffentlichkeit sie positiv herausfordert und sie eine erhöhte Selbstwirksamkeit erwarten können.

Situation:  Probleme Gleichaltriger motivieren. Jugendliche sind schneller gegen Ungerechtigkeit aktivierbar. (Jugendliche lernen am fremden Beispiel ihre Rechte kennen).

Empathie: für die Gleichaltrigen führt schneller zur Bereitschaft, sich für die Altersgenossen einzusetzen, auch bei denen, die sonst in der Schule eher zurückhaltend sind. Chance, ihr Bildungsmuster zu verändern.

Umdenken: fließend verändert sich die Einstellung zu verschiedenen Formen der Gewalt. Intensive Kommunikation untereinander, die auch in Forderungen und Projekten zu ihrer eigenen Situation (z.B. Gewalt an der Schule) münden kann.

Beeinflussen: die Erwachsenen ihrer Umgebung, Politiker*innen, Medien, v.a. sich gegenseitig, z.B. in ihrer Haltung zu Gewaltspielen und –filmen.

Hagen Battran, GEW-AG Friedensbildung, bei der Veranstaltung „Friedensbildung für Lehrkräfte aller Schularten und andere in der Friedensbildung Aktive“, Stuttgart, 12. Oktober 2019

 

 

 

FILME_  DOKUS _  Einige Empfehlungen  von uns  zum  Thema Kindersoldaten/ Kinder im Krieg/

3 Videos

Video 1: Lessing TV Freiburg

Interview mit einem ehemaligen Kindersoldaten

 

 

 

Video 2: Lessing TV Freiburg

RedHandDay 2019 an der Lessing-Realschule Freiburg

 

 

Video 3:   2019 Unsere Übergabeaktion der 1201 roten Hände 

an MdB Tobias Pflüger ( Die Linke, Mitglied im Verteidigungsausschuss des Dt. Bundestags) und Kerstin Andreae ( Die Grünen; Vertreten durch die Kreisvorsitzende Chantal Kopf) vor dem Freiburger Rathaus.

Dr. Theodor Ziegler ( evangel. Landeskirche Baden, Friedensaktivist) begleitete die Übergabe mit extra komponierten Rote-Hand-Liedern.

Bildcollage: M.B. von frieden-lernen.de*   Hintergrundbild: https://kriegsgraeberstaetten.volksbund.de/

27.01.2021 Zum Auschwitz Gedenktag erinnern wir uns an 2020:

Zum 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz waren die Schulen in der Region aufgerufen, dieses spezielle Datum in ihren Unterricht einzubinden. Das Kreisgymnasium Neuenburg (KGN) lud dafür einige “Omas gegen Rechts – Freiburg” ein und verteilte an 66 Schüler Gutscheine für ein Speeddating mit einer Oma.

Eine Oma ist auch Mitglied unseres Friedenspädagogischen Runden Tischs Freiburg und lud die Schüler*Innen zu einer RotenHandAktion ein, die regen Zulauf hatte. Das Gesprächsthema waren Vergleiche von Kindersoldaten bei den Nazis und Kindersoldaten im 21. Jahrhundert. Im Führererlass vom 25. September 1944 wurden Jugendliche ab 16 Jahren zum Volkssturm, dem letzten sinnlosen Sterben im Krieg rekrutiert.

Ein Zeitzeuge berichtete 2015: “Wir Jugendliche verstanden den Krieg als Abenteuer und glaubten, uns im Kampf für ‘Führer, Volk und Vaterland’ als tapfere Soldaten bewähren zu müssen. In diesem Sinne waren wir seit Jahren in der Hitlerjugend indoktriniert worden. Von der grausigen Realität des Krieges hatten wir keine Vorstellung.

https://www.bild.de/politik/inland/zweiter-weltkrieg/hitlers-letzte-soldaten-40756458.bild.html

 
 

Rote Hand Aktion 2021

Jayres, Kl. 9

Weiherhof Realschule Freiburg

1. Rote Hand 2019 an der Unesco-Projektschule Droste Gymnasium in Freiburg

Think on your future generation – Make peace, save the kids – Kinder sollten spielen und nicht kämpfen

Partnerschule in Uganda motiviert besonders zur Roten Hand Aktion

Die Unesco Projektschule sieht sich besonders der Erziehung zur Demokratie verpflichtet und strebt an, dass der Weltfrieden durch Bildung und Erziehung gesichert werden könnte. Sie betreut seit 10 Jahren eine Partnerschule in Uganda (jeweils Klasse 8), so dass der Vortrag des ehemaligen Kindersoldaten Innocent O. aus Uganda auf ganz besonderes Interesse gestoßen ist. Die Frage, ob er als Kindersoldat auch Menschen totgeschossen habe, konnte er nicht eindeutig verneinen, er hoffe aber, dass dies nicht der Fall gewesen ist. Seine Geschichte von der Flucht aus dem Camp und die Informationen von Ralf Willinger von terre des hommes über Kindersoldaten weltweit beeindruckten die versammelten SchülerInnen, den Schulleiter Rupp, den Lehrer Frank Rockenbauch und viele andere Engagierte, die sich vorstellen können, auch im nächsten Jahr 2020 wieder eine Rote Hand Aktion an der Schule zu machen.

Bericht: Friedenspädagogischer Runder Tisch Freiburg, Datum der Aktion: 24/05/2019, Anzahl der gesammelten Roten Hände: 94

2. Rote Hand 2019 am Theodor-Heuss-Gymnasium Freiburg

Recht auf Bildung – nicht auf Krieg! Kinder sind keine Soldaten! Kindern ihre Unschuld! Stoppt Waffentransporte! Kinder haben ein Recht auf Freiheit und Schutz!

Vortrag und Red Hand Day am THG Freiburg

Nach einem beeindruckenden Vortrag von Innocent Opwonya und Ralf Willinger (terre des hommes) über die Situation von Kindersoldaten allgemein und die Geschichte Innocents im Besonderen konnten 342 rote Hände als Zeichen des Protests gegen den Einsatz von Kindersoldaten gesammelt werden.

Bericht: Friedenspädagogischer Runder Tisch Freiburg, Datum der Aktion: 24/05/2019, Anzahl der gesammelten Roten Hände: 342

3. Rote Hand 2019 an der Weiherhof-Realschule Freiburg

Zum 2. Mal Red Hand Day an der Weiherhof Realschule

Gebt den Kindern Freiheit und Bildung

Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, so aufmerksam waren die sonst so quirligen 7.- Klässler bei den Vorträgen von Ralf W. von terre des hommes und vom ehemaligen Kindersoldaten Innocent O. Ihre interessierten Fragen waren lebendig und neugierig: Welche Ängste und Gewalterfahrungen hat Innocent machen müssen, als er in dem Alter war, in dem die meisten ZuhörerInnen gerade ihre Zeit in der Schule verbringen. Da will man doch lieber nicht mehr so viel über die Mühen des Schulalltags klagen, sondern fordern: Lieber lernen statt schießen! Klare Ansage: Rote Hand gegen den Einsatz von Kindersoldaten!

Bericht: Friedenspädagogischer Runder Tisch Freiburg, Datum der Aktion: 23/05/2019, Anzahl der gesammelten Roten Hände: 72

4. Rote Hand 2019 an der Karlsschule Freiburg

Die Lehrerin und Freiburger Gemeinderätin Monika Stein hatte viele Kinder im Unterricht, die selber Flucht und Gewalterfahrungen hatten, so dass sie diese Kinder im geschützten Raum des Unterrichts ihre Plakate selber gestalten ließ. Die bunten und inviduellen Plakate brachte die Lehrerin zur RotenHandAktion des Freiburger Gemeinderats mit, so dass die Schulbürgermeisterin von Freiburg sich ebenso schützend vor die Kinderabeiten gegen den Einsatz von Kindern im Krieg gestellt hat.

5. Rote Hand 2019 an der Lessing-Realschule Freiburg

Eine Schule macht zum 5. Mal einen tollen Redhand Day, wann ist er endlich überflüssig?

Für eine Erde der Menschlichkeit – Kinder verdienen Frieden und ein normales Leben – Kinder sollten lernen zu schreiben und zu lesen und nicht zu kämpfen

295 Rote Hände auf 50 Plakaten aus vielen Klassen der Lessing Realschule: Eine “Schule ohne Rassismus, einer Schule mit Courage”

Eine Turnhalle gefüllt mit fast allen Klassen und sehr vielen engagierten Lehrerinnen und Lehrern. Eine SMV, die aktiv mitgestaltete, was ihr Lehrer Jürgen Grässlin, Deutschlands bekanntester Rüstungsgegner, initiierte:
Eine Pressekonferenz und eine SchulTV-Aufnahme mit dem terre des hommes Kinderrechtsspezialisten Ralf Willinger und dem ehemaligen Kindersoldaten Innocent Opwonya. Ein berührender Vortrag von Innocent über seine Erfahrungen als Kindersoldat in Uganda und aktivierende Informationen von terre des hommes über den aktuellen Stand der Rekrutierung und den Einsatz von Kindersoldaten weltweit. Nach Abschluss der Foto-Aktion auf dem Schulhof verklebten die Schüler ihre Klassenzimmerfenster zur Straße hin mit den Plakaten, um auch Vorbeifahrende zu informieren!

Bericht: Friedenspädagischer Runder Tisch Freiburg, Lessing Realschule Freiburg, 23. Mai 2019, 295 gesammelte Rote Hände (siehe auch Video 2 oben)